28.11.2023
Am 17. November durften unsere Informatik-Lernenden aus Bern gemeinsam mit ihren Dozenten Patrick und Hugo das Swisscom-Rechenzentrum in Wankdorf besuchen.
Einer unserer angehenden Informatiker erzählt in seinem Erfahrungsbericht über den spannenden und lehrreichen Ausflug:
Das Rechenzentrum in Wankdorf stand im Mittelpunkt unserer Beobachtungen. Besonders beeindruckend war die hohe Priorität, die dem Sicherheitsaspekt hier zugeschrieben wird. Vom Eingang bis zum Herz des Zentrums – wir erhielten einen umfassenden Einblick in die ausgeklügelten Sicherheitsvorkehrungen, die Infrastruktur sowie die Effizienzmassnahmen dieses hochmodernen Rechenzentrums. Hier ist ein detaillierterer Einblick in unsere Erlebnisse und Eindrücke während des Besuchs:
Infrastrukturelle Einblicke
Nach der Kontrolle betraten wir einen Raum am Eingang, ausgestattet mit einem Miniaturmodell des Rechenzentrums. Hier erläuterte uns Herr Weibel die verschiedenen Aspekte, darunter der Stromverbrauch von 2,4 Megawatt, ein beeindruckendes Gebäudevolumen von 54'000 m3 über 4 Stockwerke und die Option, 3 weitere Module anzuhängen. Zusätzliches Interesse weckte die Verbindung zwischen den Rechenzentren in Wankdorf und Zollikofen. Beide sind über Dark Fiber Glasfaser auf 10 Kilometern miteinander verbunden, um eine effiziente Vernetzung zu gewährleisten.
Sicherheitsvorkehrungen und Überwachungstechnologien
Die Überwachung ist intensiv: 170 Kameras, davon 30 im Aussenbereich. Ein Zaun aus Laserstrahlen und Bewegungsmelder verstärken die äussere Sicherheit. Innen sind alle Korridore und sogar das Housing-Modul D mit Überwachungskameras ausgestattet. Sicherheitssysteme wie Rauchansaugsysteme und automatische Barrieren schützen vor potenziellen Gefahren und Wasserschäden.
Effizienz und Ausfallsicherheit im Fokus
Das Rechenzentrum zeichnet sich durch hohe Effizienz aus: Ein PUE-Wert von 1.22 zeigt, dass 84% des Stroms für Rechenleistung verwendet werden. Es ist das erste in der Schweiz, das als Tier 4 Rechenzentrum klassifiziert wurde, was höchste Anforderungen an Verfügbarkeit, Effizienz und Sicherheit garantiert.
Notfallvorsorge, indirekte Wärmeversorgung und Abschluss
Sogar bei einem Stromausfall ist das Zentrum vorbereitet: Es verfügt über einen Dieselmotor, der drei Tage lang laufen kann, sowie einen "No Break" Motor, welcher die Zeit bis zum Aufstarten des Dieselmotors überbrückt. Als wir in den Raum mit dem Dieselmotor eintraten, mussten wir aufgrund der enormen Lärmemission einen Hörschutz verwenden. Zudem existiert immer Redundanz, weswegen die Server pausenlos in Betrieb sind.
Am Schluss unserer Führung konnten wir auch in die Serverräume eintreten. Diese verwenden ein System mit Wärmegängen, die die Wärme getrennt von den Kältegängen ableiten. Dies war besonders beeindruckend für uns, da die Kühlung komplett mit Umluft erfolgt und die Abwärme ans Fernheiz-Netz der EWB weitergeleitet wird. Somit wärmt die Swisscom indirekt auch die benachbarten Wohnungen.
Am Ende unseres Besuchs passierten wir, genau wie bei unserer Ankunft, die Sicherheitskontrollen und hatten die Möglichkeit Fragen zu stellen.
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