Kontakt

Bern

Karin Minder

Karin Minder

Standortverantwortung

St. Gallen

Monika Koller

Monika Koller Müller

Schulleitung Grundbildung

Zürich

Vanja Veselinovic

Vanja Veselinovic

Schulleitung Höhere Berufsbildung

Luzern

Antje Neubauer

Antje Neubauer

Studiengangsleitung

Schweizer ICT-Salärstudie 2024

03.09.2024

In einer dynamischen und stark wachsenden ICT-Branche sind aktuelle Daten zu Gehältern und Arbeitsbedingungen von unschätzbarem Wert. Die ICT-Salärstudie 2024 von SwissICT bietet genau diese Einblicke. Basierend auf 38.513 Nennungen von 261 Unternehmen liefert sie ein umfassendes Bild über die Entlohnung und Arbeitsbedingungen in der Schweizer ICT-Branche. Diese Studie gilt als das Standardwerk der Branche und wird von Unternehmen, Arbeitnehmende und Institutionen wie dem Bundesamt für Statistik genutzt.

Gehaltsentwicklung in der ICT-Branche

Die ICT-Salärstudie 2024 zeigt eine insgesamt positive Entwicklung der Gehälter in der IT-Branche. Im Durchschnitt stiegen die Basissaläre um 1,7%. Das ist einer Lohnerhöhung von etwa CHF 2'200 pro Jahr gleichzusetzen. Besonders bemerkenswert ist, dass diese Steigerung über fast alle Berufsfelder und Kompetenzstufen hinweg zu verzeichnen ist. Die höchsten Zuwächse wurden bei Product Manager (+6,6%), im oberen Management (+5,2%) und bei Applikationsentwickler/innen (+4%) festgestellt. Auf oberster Managementstufe sanken die Basissaläre hingegen um 4,9% - das entspricht einem Salärrückgang von etwa CHF 12'000 pro Jahr.

Ein weiteres zentrales Ergebnis der Studie ist die Zunahme beim sogenannten "Total Cash", das neben dem Basissalär auch Bonuszahlungen umfasst. Hier zeigt sich eine Steigerung um 2,3% im Median. Besonders das obere Management (Stufe M3) konnte von dieser Entwicklung profitieren, mit einem Plus von 5,2%. Auch auf der Stufe von Expert/innen (S4) und bei Senior Professionals (S3) zeigen sich Zuwächse von 2,1% bzw. 2%.

ICT-Salärentwicklung 2024

Quelle: SwissICT (Median Saläre)

Arbeitsbedingungen und neue Trends

Neben den Gehältern widmet sich die ICT-Salärstudie 2024 auch den Arbeitsbedingungen, die zunehmend an Bedeutung gewinnen. Ein zentrales Thema ist dabei die Flexibilisierung der Arbeit, die insbesondere durch Möglichkeit wie Remote-/Homeoffice oder Workation (Arbeiten vom Urlaubsort aus) gefördert wird. Während Homeoffice mittlerweile in der Mehrheit der Unternehmen etabliert ist, bleibt Workation ein kontroverses Thema. Nur etwa ein Drittel der Unternehmen ermöglicht ihren Mitarbeitern, ihre Arbeit von einem Urlaubsort aus zu erledigen.Auch unbezahlter Urlaub ist zunehmends ein Thema in der ICT-Branche. Über Drei Viertel der Unternehmen bieten diese Möglichkeit an.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Elternzeit. Nahezu die Hälfte der befragten Unternehmen bietet eine erweiterte Mutterschafts- oder Vaterschaftszeit an, die über die gesetzlich vorgeschriebene Dauer hinausgeht. So profitieren Mütter durchschnittlich von zusätzlichen 2 Wochen, während Vätern 10 extra Tage gewährt werden.

Gewinner und Verlierer

Die Ergebnisse der ICT-Salärstudie 2024 zeigen klar, dass es innerhalb der Branche sowohl Gewinner als auch Verlierer gibt. Gewinner sind vor allem hochqualifizierte Fachkräfte im oberen und mittleren Management sowie in Senior-Expert/innenpositionen. Sie profitieren nicht nur von steigenden Gehältern, sondern auch von attraktiven Bonuszahlungen und besseren Arbeitsbedingungen.

Dem gegenüber stehen weniger qualifizierte oder unerfahrenere Mitarbeitende, deren Gehälter kaum steigen und deren Arbeitsbedingungen oft weniger flexibel sind.

Auch innerhalb des oberen Managements gibt es Differenzen. Während die meisten Managementstufen von Lohnsteigerungen profitieren, verzeichnet das oberste Management einen signifikanten Rückgang beim Basissalär.

Auswirkungen auf Unternehmen und Arbeitnehmende

Die Ergebnisse der ICT-Salärstudie 2024 werfen wichtige Fragen für die Zukunft der Branche auf. Unternehmen müssen sich der Herausforderung stellen, nicht nur wettbewerbsfähige Gehälter anzubieten, sondern auch attraktive und flexible Arbeitsbedingungen zu schaffen, um qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen und zu halten. Dies erfordert eine strategische Neuausrichtung in vielen Bereichen, von der Personalpolitik bis hin zur Unternehmenskultur.

Für Arbeitnehmende bedeutet dies, dass die eigenen Verhandlungsmöglichkeiten und Karrierechancen stark von den individuellen Qualifikationen und der Bereitschaft zur Weiterentwicklung abhängen. Besonders für weniger qualifizierte oder erfahrene Fachkräfte wird es entscheidend sein, durch Weiterbildung und Spezialisierung den Anschluss zu halten und ihre Position auf dem Arbeitsmarkt zu stärken.

Die fortschreitende Digitalisierung und die damit einhergehende Nachfrage nach ICT-Fachkräften werden die Schweizer Wirtschaft die kommenden Jahre weiter prägen. Unternehmen, die es schaffen, sich als attraktive Arbeitgeber/innen zu positionieren und gleichzeitig die richtigen Talente zu fördern, werden im Wettbewerb um die besten Köpfe die Nase vorn haben. Die ICT-Salärstudie 2024 bietet hierfür wertvolle Einblicke und Orientierungshilfen.

Fazit

Die ICT-Salärstudie 2024 verdeutlicht einmal mehr die Dynamik und die Herausforderungen der Schweizer Wirtschaft. Während ICT-Gehälter insgesamt steigen, zeigen sich Unterschiede zwischen den verschiedenen Berufsausprägungen und Kompetenzstufen. Besonders hochqualifizierte Fachkräfte profitieren von den positiven Entwicklungen, während weniger erfahrene Arbeitnehmer Gefahr laufen, ins Hintertreffen zu geraten.

Auch die Arbeitsbedingungen werden zunehmend wichtiger, wobei Themen wie Elternzeit, unbezahlter Urlaub und Workation an Bedeutung gewinnen. Unternehmen, die diese Trends erkennen und sich entsprechend positionieren, können sich einen entscheidenden Vorteil im Wettbewerb um Talente verschaffen.

Insgesamt zeigt die Studie, dass die ICT-Branche in der Schweiz gut aufgestellt ist, sich aber in einem stetigen Wandel befindet. Unternehmen und Arbeitnehmer müssen sich auf diese Veränderungen einstellen und flexibel reagieren, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein. Die ICT-Salärstudie 2024 bietet hierfür eine solide Basis und wertvolle Erkenntnisse, die in der strategischen Planung und im täglichen Geschäft genutzt werden können.

 

Das könnte dich auch noch interessieren:

Höherer Lohn durch HF-Abschluss

Dipl. Informatik HF: Das musst du wissen

HF-Studium: Vorteile für Arbeitgeber/innen

Was macht ein/eine Wirtschaftsinformatiker/in

Die Top 5 gefragtesten IT-Skills

 

Eure WISS