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Unterstützung auf dem Weg der schulischen Lehre – Für Lernende und Eltern

Unterstützung während der Informatik Lehre

Die Lehre ist für die meisten Grundschulabgänger/innen der erste Einstieg in die Berufswelt und somit auch in ein Umfeld, in dem sie nicht mehr die gleiche Unterstützung erfahren wie während der Schulzeit. Doch diese Sorge soll den Lernenden und Eltern nicht weiter aufliegen, denn die schulisch organisierte Lehre bietet einen sanften Einstieg in die Berufswelt und unterstützt die Lernenden auf ihrem Weg zum erfolgreichen EFZ-Abschluss.

Die Informatik-Lehre and der WISS beginnt zuerst mit einer 2-jährigen Schulzeit, während der die Theorie anhand von Praxisaufgaben vermittelt wird. Anschliessend findet ein Einstieg in ein Praktikum statt, in dem die erworbenen Kenntnisse im Praktikumsbetrieb angewandt werden.

 

Die WISS setzt in ihren Unterrichtseinheiten Lehrpersonen ein, die selbst in der Wirtschaft tätig sind und eine fundierte und topaktuelle Expertise weitergeben. Selbst bei der Praktikumssuche erhalten die Lernenden Unterstützung von der Schule und dadurch werden auch die Eltern ein Stück weit entlastet.

 

In Zusammenarbeit mit den Eltern und Lehrpersonen gestaltet die WISS einen angenehmen und lehrreichen Einstieg in die Berufswelt. Wie das aussehen kann, erzählt Rolf Ryser, Gesamtschulleiter der Grundbildung bei der WISS, im Interview:

Was müssen die Eltern ihren Kindern mitgeben, bevor sie bei der WISS anfangen können?

«Die Schüler sollten mit einem guten Laptop in den Unterricht kommen, der sie durch die Ausbildung begleitet. Alles andere wie Software erhalten sie während der Ausbildung. Wir haben eine grosse Palette an Software auf einer Microsoft-Plattform, die man herunterladen kann. Das Wichtigste ist ein guter Laptop.»

Wie gut machen die Schüler im Unterricht mit?

«Grundsätzlich ist es gut. Typisch ist, dass unsere Lernende direkt aus der Oberstufe kommen und einen Beruf lernen. Sehr viele haben in den ersten Monaten Mühe mit dem Übergang von der Oberstufe in eine Berufsfachschule. Sie realisieren, dass die Berufsfachschule anders ist als die vorherige. Bei den einen dauert es 1 bis 2 Wochen, bei anderen bis zu einem halben Jahr, bis sie realisiert haben, dass sie jetzt nur noch an ihrer eigenen Zukunft arbeiten. Das ist unterschiedlich, aber funktioniert schlussendlich ziemlich gut.»

Ist es wichtig, dass Eltern ihre Kinder während der Lehrzeit weiterhin unterstützen und sich nicht nur auf Schule und Betrieb verlassen?

«Das ist ein zentraler Teil, sie müssen das unterstützen. Die Eltern müssen achten, dass ihre Kinder rechtzeitig zur Schule kommen und später auch ein Praktikum finden. Wir als Schule können nicht alleine darauf Einfluss nehmen. Es braucht die aktive Unterstützung der Eltern. Ein Dreiecksverhältnis, das stimmen muss, damit die Ausbildung reibungslos abgewickelt werden kann. Immer dann, wenn es kleine Hürden gibt, sei es im Praktikum oder in der Schule, braucht es jemanden, der Unterstützung bieten kann, um eine Lösung zu finden.»

Welche Unterstützung erhalten die Lernenden bei ungenügenden Noten?

«Wir haben bei uns im Unterricht ein selbständiges Arbeiten, bei der die Klasse dazu angeleitet wird, sich einander zu unterstützen. Das funktioniert ziemlich gut. Wenn nicht, wird geschaut, dass die Lernenden punktuell von der Lehrperson eine oder zwei Zusatzlektionen erhalten, damit alle ihre Lernziele erreichen können.»

Wie proaktiv geht WISS bei ungenügenden Noten vor?

«Im Oktober, nach den Sommerferien, fangen wir an, die Noten im Detail zu analysieren. Wir schauen, wer wie gut unterwegs ist und, falls jemand unter eine 4 rutscht, suchen wir zuerst das Gespräch mit dem/der Schüler/in und erst dann mit den Eltern. Falls die Leistungen nicht stimmen, reagieren wir bereits in den ersten Monaten und suchen eine Lösung. Im ersten und dritten Semester findet auch ein Elternabend statt, bei dem wir darauf hinweisen, worauf die Eltern schauen müssen, damit ihr Kind erfolgreich ist.»

Wie sehr dürfen sich die Eltern auf die Expertise der WISS stützen und davon profitieren?

«Wir haben an allen Standorten Expert/innen, die schon lange in im Bildungsbereich arbeiten und sich mit der Zusammenarbeit mit Lernenden auskennen. Die Ausbildner/innen können sich bestimmt ein gutes Bild davon machen, wenn es zu Problemen kommen könnte. Es ist schlussendlich immer eine Zusammenarbeit zwischen Schulleitung, Lehrgangsbetreuung und Eltern. Es ist für alle Parteien wichtig, dass man offen und ehrlich miteinander kommuniziert.»

Welche Art von Unterstützung erhalten die Schüler von der Schule?

«Die Schüler erhalten Unterstützung beim Erstellen des Lebenslaufes, Bewerbungsbriefes und Motivationsschreibens. Weitere Unterstützung wird geboten, indem ein persönliches Profil auf unserer Webseite erstellt wird. Auf diese Seite können auch Praktikumsfirmen zugreifen und sich die Profile (Visitenkarte) der Lernenden ansehen und so potenzielle Praktikant/innen suchen. Die Schüler/innen können jederzeit auf unsere Lehrpersonen zugehen und nach Rat und Unterstützung bitten. Wir haben Kontakt zu Firmen und versuchen diesen, unsere Lernenden vorschlagen. Wir schauen, wer am besten in welchen Betrieb passt, aufgrund der erbrachten Leistungen und/oder dem Arbeitsweg, damit der/die Lernende und der Betrieb zusammenpassen. Der Prozentsatz, dass sie bis zum 1. August eine Praktikumsstelle finden, ist bei uns sehr hoch.»

Wie viele finden eine bzw. finden keine Praktikumsstelle?

«Dass die Lernenden keine Praktikumsstelle finden, kommt vor. Dafür gibt es mehrere Gründe; Entweder hat man ¾ Jahre ungenügend gesucht oder es wurden Bewerbungen verschickt ohne anschliessende Nachfassbemühungen. Für den Praktikumsprozess müssen die Unterlagen aktiv eingereicht werden. Wenn man Adressen von der WISS erhält, sollte man seine Unterlagen am nächsten oder übernächsten Tag schicken und nicht erst nach 3 Wochen, weil dann die Stelle wahrscheinlich schon besetzt ist. Das funktioniert aber ziemlich gut, nur etwa 5 % finden keine Stelle und beginnen dann allenfalls erst später ein Praktikum. 1 – 2 % gehen gar nicht in ein Praktikum, weil sie nicht aktiv nach einer Stelle suchen. Wir haben immer wieder Schüler/innen denen es zwar in der Schule sehr gefällt, aber nicht in die Berufswelt umsteigen wollen und daher auch nicht aktiv nach einer Praktikumsstelle suchen.»

Was passiert dann mit denen?

«Dann gibt es ein Gespräch mit den Eltern, um den Grund für die Situation zu eruieren. An diesem Gespräch wird besprochen, ob es Sinn ergibt, die Ausbildung abzubrechen, da der/die Lernende nicht in einem Betrieb arbeiten möchte. Im Normalfall ist eine Lehrzeitverlängerung von einem Jahr möglich, somit bietet sich zusätzliche Zeit, um eine Praktikumsstelle anzutreten und die Ausbildung abschliessen zu können.»

Wie sieht es da mit den Kosten der Eltern aus, wenn man die Lehre verlängert?

«Für die Eltern gibt es keine Mehrkosten. Der Ausbildungsvertrag den man mit der WISS hat, bleibt bestehen. Weil man auch nicht zusätzlich in die Schule kommt, gilt dies als Unterbruch, während dem eine Praktikumsstelle gesucht wird und eine Suche nach einer Praktikumsstelle in diesem Zwischenjahr ist selbstverständlich.»

Welche Unterstützung erhalten die Lernenden bei der Praktikumssuche und inwiefern werden die Eltern dadurch entlastet?

«Die Eltern werden entlastet, indem wir mit den Lernenden die Grundlagen erstellen. Der Lebenslauf wird nach aktuellsten Kriterien aufgebaut und darauf ausgerichtet, ein Praktikum zu finden. Wir stellen das Motivationsschreiben mit den Lernenden zusammen und kontrollieren diese auch, damit sie mit soliden Unterlagen unterwegs sind. Ein anderer Punkt ist die Beratung für eine passende Praktikumsstelle. Wenn zum Beispiel Lernende der Fachrichtung Applikationsentwicklung einen Betrieb suchen, der auf Web-Entwicklung spezialisiert ist, können wir Adressen von passenden Firmen weitergeben. Ob Kleinbetrieb oder Grossbetrieb ist auch immer ein wesentlicher Punkt, den man beachten muss. Jemand, der vielleicht etwas introvertiert ist, möchte vielleicht eher in einem kleineren Team arbeiten, mit immer den gleichen Leuten. Da wir ein grosses Repertoire an Kontakten haben, können wir an passende Unternehmen vermitteln.»

Fazit

 

Bei der WISS bieten wir verschiedene Fachrichtungen der Informatik und ICT für die schulisch geführte Lehre an. Was diese beinhalten und welche Zulassungsbedingungen herrschen, findest du hier: Applikationsentwicklung vs. Plattformentwicklung.
Thema: WISS Insights: Informatiklehre
Autor: Rolf Ryser
02.02.2023